Brandschutz

Brandverhütung ist brandbekämpfung

Rund 30% der Brandeinsätze fallen unter den Bereich der Brandsicherheitswachen.

Richtiger Umgang mit den Hilfsmitteln

Das Thema Brandschutz umfasst sehr viele größere Themenbereiche. Angefangen von der Brandverhütung und Brandvermeidung bis hin zur Errichtung von Brandmeldeanlagen und automatischen Löschanlagen. Doch mit einfachen Mittel und Tricks können auch Sie sich schützen damit der Ernstfall hoffentlich nie eintritt.

Vorbeugender Brandschutz

Ein wichtiges Thema sind Maßnahmen zur Vermeidung von Bränden. Ganz klar: wo kein Feuer ist kann auch kein Brand entstehen.

Wir möchten euch ein paar Denkanstöße geben, die Ihr vielleicht in eurem Eigenheim noch nicht genauer Bedacht habt:
Ein klassisches Beispiel: Es brennt in eurer Küche, Wie würdet Ihr vorgehen. Denkt Schritt für Schritt. Glaubst du, Du hast alles gemacht und richtig gehandelt?
Ok, es brennt in der Küche, weil ich etwas auf den Herd stehen gelassen habe, aber aktuell bin ich im Keller. Ich habe zwar keine eingebaute Brandmeldeanlage in meinem Eigenheim, aber habe mir einen einfachen Rauchmelder gekauft der angeschlagen hat.
Ich höre meinen Sohn aus Rufen, es Brennt! Da ich Ihm schon einmal erklärt habe was er machen soll, wenn doch einmal ein Feuer ausbricht, rennt er zur Nachbarwohnung und warnt Sie. Ich hole mir mein Telefon und alarmiere die Feuerwehr. 122 haben Sie mir zumindest das letzte Mal beim Tag der Offenen Tür erklärt. Jemand meldet sich und ich sage ihm meinen Namen, Wo es Brennt und dass meine Nachbarin noch in Ihrer Wohnung ist, aber durch meinen Sohn bereits informiert wird. Der Beamte sagt er hat die Feuerwehr bereits informiert und diese wird in Kürze eintreffen. Ich soll Sie über den aktuellen Stand informieren. Bevor Ich die Wohnung verlasse gehe ich noch einmal in die Küche. Ich sehe, dass der Kochtopf in Flamme steht und hole mir meine Löschdecke. Diese habe ich immer Griffbereit liegen, so dass ich sie auch gefahrlos erreichen kann. Ich breite Sie aus. Lege sie Über den brennenden Topf. Dichte sie noch einmal gut ab. und verlasse die Wohnung.
Halt! Stopp! Ich wollte gerade die Treppe hinunterlaufen, aber ich schließe noch schnell meine Wohnungstür. Als ich aus dem Haus komme treffen bereits die ersten Feuerwehrmänner ein. Ich sage Ihnen ich habe eine Löschdecke über den brennenden Topf gelegt, dass sich der Brand nicht ausbreiten kann. Die Feuerwehrmänner gehen in die Wohnung und kaum 5 Minuten später kommt der Einsatzleiter zu mir: "Sie haben sehr mutig gehandelt, meinen Respekt, und das Ausbreiten des Brandes verhindert. Ansonsten hätte das wohl anders geendet.

Feuerwehreinsatz bei einem Wohnhausbrand

Jeder Brand beginnt einmal klein

Ein kleines weißes Gerät hat der jungen Familie wohl das Leben gerettet. Doch nicht nur das. Da sie sich vor kurzem beim Tag der offenen Tür mit Ihrem Sohn informieren ließen ist ihnen aufgefallen, dass sie einiges ändern könnten:
- Sie haben sich einen billigen Rauchmelder im Baumarkt gekauft. Sie wissen dass, wenn es in der Küche brennt und alle beispielsweise im Keller sind, es sehr lange dauern kann, bis sie den Brand bemerken.

- Am Feuerwehrtag haben sie gesehen und konnte auch ausprobieren wie Wirkungsvoll und leicht eine Löschdecke ist. Sie haben sich gleich eine gekauft. Ein Feuerwehrmann hat noch gesagt: "Bitte lagern Sie die Decke griffbereit, am besten wäre es in der Küche aber keinesfalls direkt unter dem Herd in eine Schublade." Ich weiß jetzt was er damit gemeint hat. Der Topf war sehr heiß als es brannte und Fett spritze aus dem Topf. Hätte ich die Löschdecke in unmittelbarer Nähe zum Herd aufbewahrt, wäre ich nicht mehr zu ihr gekommen. Da ich mich wahrscheinlich verbrannt hätte. Ich habe aber die Decke direkt gegenüber vom Herd in einem Schrank verstaut, wo sie leicht Zugänglich ist. Auch mein Sohn weiß wo die Löschdecke liegt.

 

A, B, C, D, E, F, CO2, Schaum, Pulver?

Haben Sie einen Feuerlöscher zuhause? Nein? Warum nicht?

Wissen Sie wo Ihr Feuerlöscher überhaupt hängt? Keine Angst wir helfen Ihnen gerne weiter - So wie im Beispiel oben hat die erste Löschhilfe nicht nur einen großen Brand verhindert, sonder womöglich auch Leben gerettet. Im Falle eines Brandes sollte man sich aber immer Überlegen, ob meine Löschaktion Wirkung zeigen wird, oder ob der Brand bereits zu weit fortgeschritten ist und ich mich nur selbst in Gefahr bringe. Doch Klein- und Entstehungsbrände können mit einem Feuerlöscher oder einer Löschdecke sehr effektiv Bekämpft werden und jeder Brand beginnt doch einmal klein. Selbst wenn ich einen Brand nicht ganz ablöschen kann weil die Rauchentwicklung zu groß ist, habe ich bereits mehr Zeit gewonnen. Denn die Feuerwehr Benötigt auch eine gewisse Zeit bis Sie kommt.

Aufkleber eines ABC Pulverlöschers (Quelle FF Kottes)

Geeignete Löschhilfen:

Es gibt sehr viele unterschiedliche Brände und auch dementsprechend unterschiedliche Feuerlöscher und Löschhilfen:

Die Löschdecke ist eine sehr einfache aber Wirkungsvolle und leichte Löschhilfe. Ideal für den Einsatz in der Küche und Wohnräumen. Die Decke ist aus einem feuerfesten Material und sollte Zertifiziert sein. Sie arbeitet rückstandslos und Umweltfreundlich. Der Umgang mit einer Löschdecke sollte geübt werden!

Der Feuerlöscher ist der Klassiker schlechthin. Aber er ist nicht für alle Anwendungen geeignet. Es gibt unterschiedliche Modelle mit unterschiedlichen Löschmitteln:
- Der Nasslöscher: Dieser beinhaltet meist Wasser und wird zum Löschen der Brandklasse A (Glutbrände wie Christbäume oder Wohnmobiliar oder Feuerstätten) verwendet. Einsatzgebiet: Innen und Außenbereich. Nicht für Fett, Öle und elektrische Anlagen verwenden!
- Der Pulverlöcher: Pulverlöscher beinhalten meist ein ABC- Pulver. Das Bedeutet Sie sind für Brandkasse A, B und C geeignet. Ein großer Nachteil des Pulverlöschers ist der Löschmittelschade. Daher sollten Pulverlöscher nie in Innenräumen zur Anwendung kommen. Das Pulver erstickt zwar relativ rasch die Flammen, jedoch breitet sich das Löschpulver in der Umgebung aus und kann so zu Sichtbehinderungen, Atemnot und Schäden in Räumen führen, die nicht direkt vom Brand betroffen sind.
- Der Schaumlöscher: ist mit Schaummittel gefüllt. Der Schaum erstickt die Flammen und sorgt so für den gewünschten Löscherfolgt. Brandklasse A und B (Einsatzgebiete wie Nasslöscher jedoch auch geeignet für Benzinbränden und Fettbrände das es die Flammen erstickt).
- Der CO2-Löscher: ist ein Speziallöschgerät für Fett- und Öl-Brände (Großküche). Er verdrängt die Luft die das Feuer zum Brennen benötigt und erstickt somit das Feuer. Daher sollte man beim Verwenden eines CO2 Löschers darauf achten, dass man nicht selber erstickt! Dieser Löscher ist auch bei Bränden von elektrischen Anlagen in Verwendung.

Die Bedienung eines Feuerlöschers und die Anwendungsbereiche sind immer in Bildern und auch in schriftlicher Form am Feuerlöscher gekennzeichnet!
Bei jedem Feuerlöscher sollte alle 2 Jahre die Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Die meisten Feuerwehren bieten dazu eine jährliche Aktion an.

Habe ich mich für eine Löschhilfe entschieden, so sollte ich aber auch richtig damit umgehen können. Üben Sie doch mit einer Löschdecke und einem Topf auf dem Herd, oder üben Sie die Handhabung eines Feuerlöschers. Aber üben Sie nur "trocken" ohne Sicherheitssplinte zu ziehen und den Löscher zu aktivieren. Manchmal kommt man da zum Entschluss, dass ein Feuerlöscher für mich zu schwer ist, keine Angst es gibt noch andere alternativen.

Überblick über Feuerlöscherarten und deren Einsatzgebiet
2016 // Feuerwehr Viechtwang